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Flo Orley gehört zur Weltspitze des Freeridens.

Caja Schöpf war spitze im Freestyle und kam später auf

den Pulverschnee. Ein Gespräch. //

Flo Orley belongs to the crème de la crème of the freeriding scene,

whereas Caja Schöpf was known as the freestyle queen, before she finally discovered her love for powder

snow. We talked to both about this fascinating extreme sport. //

VIL JODA

EINE STADT LEBT DEN SPORT

A CITY THAT LOVES ITS SPORT

M

it zwei sehr beschäftigten Freeridern haben wir es auf die

Seegrube geschafft. Flo spricht im Zentraltiroler Dialekt mit

feuchtem „ck“, Caja im urigsten Oberbayrisch – nicht die

einzigen Gründe zum Schmunzeln.

WELCOME: Was macht das Freeriden in Innsbruck aus?

FLO:

Innsbruck ist einmalig! Die Skigebiete liegen direkt um die Stadt

und egal wo der Schnee herkommt, du kannst überall fahren. Wir sind

quasi ein Zentrum fürs Freeriden.

CAJA:

Ich mag außerdem die Funparks in den Skigebieten und die

Möglichkeit, abends noch schnell mit den Tourenski hochzugehen.

Was macht Innsbruck zur Freeride-City?

FLO:

Nirgendwo hast du die Kombi von Stadt und Freizeit vor der

Haustür: Mittags strömen Massen schnell mal direkt von der Stadt auf

eine Skitour oder ein paar Stunden Freeriden, am Abend tauchen sie

in den Trubel des Nachtlebens. In Sachen Freeriden können wir uns

rundherum die Rosinen rauspicken. Es sind die Vielfalt und Coolness,

die es ausmachen.

CAJA:

Wir sind eine Stadt mitten im Skigebiet; das sagt doch alles.

Durch den Flughafen bist du schnell mal hier und weg. Es gibt kei-

ne Stadt in Europa, in der du quasi zwischen den Skigebieten landen

kannst und beim Anflug die geilsten Hänge siehst.

Ist das der Grund, warum du als „Bayerin“ hergekommen bist?

CAJA:

Bäuerin oder Bayerin?

Gemeint ist der Freistaat ...

CAJA:

Nach Innsbruck gezogen bin ich wegen der perfekten Kombina-

tion aus Studium und Profisport. Nach Amerika, wo es so etwas auch

gäbe, wollte ich nie.

Wie seid ihr aufs Freeriden gekommen?

CAJA:

Ich komme aus der Slopestyle-, Freestyle- und Snowboard-Ecke

– ein Irrtum meiner Pubertät. Ins Freeriden bin ich irgendwie reinge-

rutscht. Nachdem ich jahrelang auf Freestyle-Wettkämpfen unterwegs

war, hab ich eine neue Herausforderung gesucht. In meinem Alter

wird’s außerdem schwierig, mitzuhalten, und jeden Tag 100 Mal auf

Eis zu landen, tut nicht mehr so gut.

FLO:

Also ich weiß nicht, was Caja hat, ich finde ihr Gstell (= Figur) im-

mer noch super. Du bist eine alte Schachtel geworden mit 30 (!).

CAJA:

Nun ja, du bist auch nicht mehr der Jüngste mit 40 (!).

FLO:

Richtig, deswegen bin ich auch nur Freerider. Aber zur Frage: Als

Kind der Seegrube bin ich in Innsbruck aufgewachsen und in der Szene

groß geworden. Ich wollte immer nur Tiefschnee fahren, den Grat ent-

langklettern und mich runterschmeißen. Das mache ich heute wie da-

mals. Die Nordkette hat mir das Freeriden irgendwie in die Wiege gelegt.