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ie keine andere Stadt ist Innsbruck Hochburg, Mekka, El-

dorado, Paradies oder Place-to-be für Skitourengeher.

Klingt werblich, ist aber so: Es gehört hier zum guten

Ton, nach der Arbeit mal schnell eine Pistentour zu machen. Am Wo-

chenende ist die halbe Stadt unterwegs in die Berge; dazu sind sie

ja da – und das reichlich. Auch Reinhold Messner hat das gesagt, als

er gefragt wurde, warum er Berge besteigt. „Weil sie da sind.“ Wer in

der Hauptstadt der Alpen keine Skitouren geht, dem fehlt etwas sehr

Wichtiges: das Gesprächsthema unter den Einheimischen.

Skitourenwissen

Die richtige Ausrüstung, Sicherheit durch Risikomonitoring oder viel

Wissen und Erfahrung am Berg sind schon recht sinnvoll. Eigentlich

entscheiden sie über Schein und Sein: Schein sind wir, solange wir

noch oben sind. Sein erst wieder, wenn wir heil runtergekommen sind.

Am Ende des Tages passiert aber wenig, wenn man bedenkt, wie viele

um Innsbruck täglich unterwegs sind.

„Learning while doing“ empfiehlt sich beim Skitourengehen jedenfalls

nicht, denn Lerneffekte gibt es bei Lawinen eher selten: Es hat sich

eventuell sogar ganz ausgelernt. Wer mit dem Tourengehen anfangen

will, sollte sich daher in wirklich kompetente Hände begeben: Erfahrene

Freunde sind der Klassiker. Sicherheitshalber ist ein staatlich geprüfter

Bergführer eine gute Option. Lawinen sind statistisch gesehen ein sel-

tenes Ereignis und dennoch passiert es. Damit es erst gar nicht so weit

kommt, wurde im Sellraintal der erste Skitourenlehrpfad Österreichs er-

richtet: Von Praxmar aus geht es auf die Lampsenspitze mit Schautafeln

an bedeutsamen Punkten des Weges der Tour, auf denen Tourengehern

absolut notwendiges Wissen vermittelt wird. Hinschauen lohnt sich!

Pistentouren

Es ist praktisch, weil es einfach und sicher rauf geht, noch einfacher

wieder runter und lawinensicher ist – das Pistentourengehen um

Innsbruck. Pistentouren sind ein Trend, der von vielen kritisch beäugt

wurde, als er vor einigen Jahren entstand. Heute stört es keinen mehr.

Auch wenn es für viele ein älterer Hut ist, darf an eine Grundlage fürs

Miteinander erinnert werden: Das Österreichische Kuratorium für Alpi-

ne Sicherheit hat in Zusammenarbeit mit den Seilbahnen und Alpinin-

stitutionen ein paar Empfehlungen für Pistengeher ausgearbeitet:

1.

Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.

2.

Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten. Beim

Einsatz von Pistengeräten – insbesondere mit Seilwinden – oder

bei Lawinensprengungen kann es zu lebensgefährlichen Situati-

onen kommen. Pisten können daher aus Sicherheitsgründen für

die Dauer der Arbeiten gesperrt sein.

3.

Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.

4.

Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend

Abstand zueinander queren.

5.

Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren. Über

Nacht festgefrorene Spuren können die Pistenqualität stark

beeinträchtigen.

6.

Bis 22.30 Uhr oder einer vom Seilbahnunternehmen festgelegten

Uhrzeit die Pisten verlassen.

7.

Sichtbar machen: Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht

Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden.

8.

Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Pisten nur

diese benützen.

9.

Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.

10. Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige

Parkgebühren entrichten.

SAAC Basic Camps

Geländegeher und solche, die es gerne werden wollen, sollten die kos-

tenlosen zweitägigen Lawinencamps versuchen. Es gibt Background-

infos und Praxis für Off-piste-Freaks von Bergführern und Snowboard-

pros über alpine Gefahren abseits der gesicherten Pisten. Am ersten

Tag gibt’s Theorie, am zweiten Tag geht’s mit staatlich geprüften Ski-

und Bergführern ab ins Gelände. Die Teilnahme am SAAC Basic Camp

ist gratis, die Notfallausrüstung (LVS/Lawinenverschüttetensuche-Ge-

rät, Schaufel, Sonde) kann ebenfalls kostenlos ausgeliehen werden.

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„Ein Gipfel gehört dir erst,

wenn du wieder unten bist –

denn vorher gehörst du ihm.“

NICOLAS O' CONNELL

SKI- UND PISTENTOUREN UM INNSBRUCK

• Über 40 Skitouren gibt es rund um Innsbruck, in mehr oder

weniger schwerem Gelände auf wunderschöne Gipfel.

• Seit 2010 werden die Pistentouren in den Skigebieten rund

um Innsbruck am Abend geregelt. Die Betreiber der Skigebiete

öffnen an ausgewählten Tagen ihre Pisten für Tourengeher

auch nach Betriebsschluss.

• Skitouren in Innsbruck und Umgebung gibt es hier:

www.innsbruck.info

HILFREICHE ADRESSEN

• Infos zur aktuellen Lawinensituation:

www.lawine.at

• Täglich ab 7 Uhr kann die Lawinensituation auf Band

abgehört werden. Gratishotline +43 800 800503

• Weitere tagesaktuelle Auskünfte liefert der Alpenverein:

www.alpine-auskunft.at

• Risikominimierung von Lawinengefahren kann in den SAAC-

Lawinencamps gelernt werden:

www.saac.at

Mehr zum Thema Sicherheit am Berg gibt es im Blog

des Innsbruck Tourismus:

DE

blog.innsbruck.info/skitour